Quidditch
Quidditch ist der Zauberersport schlechthin. Er genießt unter Magiern mindestens die gleiche Wertschätzung wie Fußball unter Muggeln. Will man Vergleiche zu nicht-magischen Sportarten anstellen, wirkt Quidditch wie eine Mischung aus Basketball, Völkerball und Eishockey mit einer zusätzlichen Komponente: Gespielt wird auf Rennbesen hoch oben in der Luft.
Wie beim Muggelsport gibt es auch im Quidditch den Ligabetrieb. In England spielen Mannschaften wie die Chudley Cannons, Eintracht Pfützensee, die Holyhead Harpies, oder Puddlemore United in der Quidditchliga.
Quidditchregeln
Ein Quidditchspiel wird zwischen zwei Mannschaften ausgetragen, die jeweils aus sieben Spielern bestehen: Drei Jäger, einem Hüter, zwei Treiber und einem Sucher. Gespielt wird auf Besen über einem Feld, an dessen beiden Enden sich auf fast zwanzig Meter hohen Stangen je drei Ringe befinden.
Zu den Spielgeräten gehören neben den Besen zwei Schlaghölzer pro Mannschaft und insgesamt vier Bälle verschiedener Größe: Der Quaffel ist hellrot und hat etwa die Größe eines Fußballs; die zwei Klatscher sind schwarz und etwas kleiner als der Quaffel; der Goldene Schnatz ist walnussgroß, von hellgoldener Farbe und hat zwei kleine, silberne Flügel.
Die Jäger einer Mannschaft werfen sich in der Luft den Quaffel zu und versuchen, ihn durch einen der Ringe des Gegners zu werfen. Der gegnerische Hüter, eine Art Torwart, muss den Wurf abwehren, während seine eigenen Jäger versuchen, dem anderen Team den Quaffel abzujagen. Für jeden Wurf durch einen Ring werden der Mannschaft zehn Punkte gutgeschrieben.
Die Jagd um den Quaffel wird daurch erschwert, dass die beiden Klatscher durch die Luft schießen und dabei auf die Spieler losgehen, um sie von den Besen zu stoßen. - Die beiden Treiber eines Teams haben die Aufgabe, mit den Schlaghölzern die Klatscher von den eigenen Spielern fern zu halten und in Richtung der Gegener zu schlagen.
Die beiden letzten Spieler der Teams, die Sucher, beteiligen sich nicht an der Jagd um den Quaffel. Sie halten die Augen offen und versuchen den Goldenen Schnatz ausfindig zu machen, der irgendwo über das Feld fliegt. Die Mannschaft, deren Sucher den Schnatz fängt, erhält 150 Punkte auf ihr Spielkonto.
Eine Quidditchpartie gewinnt die Mannschaft, die bei Spielende mehr Punkte auf ihrem Konto stehen hat. Mit dem Fang des Schnatzes endet das Match.
Weiter Regeln gibt es mengenweise, aber wohl kaum ein Spieler wird sie alle kennen. Im Buch »Quidditch im Wandel der Zeiten« steht zum Beispiel, dass es allein siebenhundert verschiedene Fouls gibt.
Das Team von Gryffindor
Vor Harrys Zeiten an Hogwarts hatten bereits sein eigener Vater und Bill Weasley als herausragende Sucher für Gryffindor gespielt.
Als Harry bereits in seinem ersten Schuljahr als Sucher zur Mannschaft stößt, besteht das Team aus den folgenden Spielern:
Oliver Wood ist Mannschaftskapitän und Hüter. Angelina Johnson, Alicia Spinnet und Katie Bell sind als Jägerinnen hinter dem Quaffel her. Die Weasleyzwillinge Fred und George spielen als Treiber.
Nachdem Wood die Schule verlassen hat, wird an seiner Stelle im fünften Schuljahr Angelina zum Quidditch-Kapitän. Als Hüter kommt Ron Weasley in die Mannschaft.
Nachdem Professor Umbridge Fred, George und Harry Spielverbot erteilt, wird Ginny Sucherin, Andrew Kirke und Jack Sloper Treiber.
Vor Beginn des sechsten Schuljahres erhält Harry die Benachrichtigung, dass er als Nachfolger von Angelina Johnson Kapitän des Teams von Gryffindor werden soll. In seinem Team verbleibt als bisherige Mitspieler Katie Bell, Ron und Ginny Weasley. Hinzu kommen Demelza Robins als dritte Jägerin neben Katie und Ginny; Jimmy Peakes und Richie Coote als Treiber. Zwischenzeitlich spielt Cormac McLaggen an Rons Stelle als Hüter. Nachdem Katie ausfällt, wird Dean Thomas an ihrer Stelle zum Jäger.
Andere Hausmannschaften an Hogwarts
Slytherin: Bletchley (Hüter), Bole (Treiber), Crabbe (Treiber), Derrick (Treiber), Flint (Jäger und Kapitän), Goyle (Treiber), Higgs (Sucher), Malfoy (Sucher), Montague (Jäger, später auch Kapitän), Pucey (Jäger), Warrington (Jäger), Vaisey (Jäger), Harper (Sucher), Urquhart (Jäger und Kapitän)
Hufflepuff: Diggory (Sucher und Kapitän), Smith (Jäger), Summerby (Sucher), Cadwallader (Jäger)
Ravenclaw: Bradley (Jäger), Chambers (Jäger), Chang (Sucherin), Davies (Kapitän und Jäger)
Spielergebnisse
Die Partien und Ergebnisse der Hausmeisterschaft an Hogwarts während der Schulzeit von Harry Potters Jahrgang im ersten Jahr:
- Gryffindor - Slytherin, 170:60
- Gryffindor - Hufflepuff, genaues Ergebnis unbekannt
Harry fängt nach weniger als fünf Minuten den Schnatz, Gryffindor gewinnt. - Gryffindor - Ravenclaw, genaues Ergebnis unbekannt
Gryffindor verliert haushoch, weil Harry nach dem Kampf mit Quirrell nicht teilnehmen kann.
Zweites Jahr:
- Gryffindor - Slytherin, 150:100
Trotz des von Dobby verwunschenen Klatschers schafft es Harry, den direkt über Malfoys Kopf schwebenden Schnatz zu fangen und so 150 Punkte zu holen. - Gryffindor - Hufflepuff, abgesagt wegen eines Angriffs des Monsters aus der Kammer des Schreckens.
Drittes Jahr:
- Gryffindor - Hufflepuff, genaues Ergebnis unbekannt
Gryffindor verliert mit 100 Punkten Differenz, nachdem Diggory den Schnatz fängt, als Harry beim Auftritt der Dementoren im Stadion vom Besen fällt. - Ravenclaw - Hufflepuff, genaues Ergebnis unbekannt
Ravenclaw gewinnt mit weitem Vorsprung. - Ravenclaw - Slytherin, genaues Ergebnis unbekannt
Slytherin gewinnt mit knappem Ergebnis. - Gryffindor - Ravenclaw, 230:30
- Gryffindor - Slytherin, 230:20
Harry schafft es erneut, den Schnatz vor Malfoy zu fangen, trotz dessen immensen Vorsprungs. Mit diesem Sieg überholt Gryffindor die Slytherins und gewinnt nach sieben Jahren in Folge zum ersten Mal wieder den Pokal.
Viertes Jahr:
Die Quidditchmeisterschaft wird wegen des Trimagischen Turniers nicht ausgetragen.
Fünftes Jahr:
- Gryffindor - Slytherin, 160:40
Obwohl Ron als Hüter eine schlechte Figur macht, entscheidet Harry das Match, indem er den Schnatz in letzter Sekunde vor Malfoy schnappt.
Doch nach dem Spiel verbietet Großinquisitorin Umbridge Harry und den Weasley-Zwillingen auf Lebenszeit das Quidditchspiel. - Hufflepuff - Gryffindor, 240:230
Das Desaster verhindert Ginny, die Summerby den Schnatz vor der Nase wegschnappt. Ohne Fred und George und ohne Harry hatten die Gryffindors keine Chance. - Slytherin - Hufflepuff, genaues Ergebnis unbekannt
Hufflepuff siegt mit knappem Vorsprung - Gryffindor - Ravenclaw, genaues Ergebnis unbekannt
Ron wächst über sich selbst hinaus und verhindert durch Glanzleistungen als Hüter Unmengen an Toren der Gegner. Als Ginny Cho Chang den Schnatz vor der Nase wegschnappt, gewinnen die Gryffindors das Spiel und gleichzeitig auch den Hauspokal.
Sechstes Jahr:
- Gryffindor - Slytherin, genaues Ergebnis unbekannt
Nicht zuletzt, weil Harry seinen Freund Ron aufgerichtet hat, indem er ihm vorspielt, einen Spritzer Felix Felicis in den Saft gemischt zu haben, liefert Ron das Spiel seines Lebens ab. Gryffindor deklassiert das Team von Slytherin. - Gryffindor - Hufflepuff, 60:320
Harrys Team verliert haushoch, nachdem der Ersatztorwart McLaggen ihm mit dem Schläger eines Treibers einen Schädelbruch zugefügt hat und Harry zum dritten Mal in seiner Schulkarriere ausfällt. - Gryffindor - Ravenclaw, 450:140
Obwohl Harry nicht mit von der Partie ist, weil er Malfoy mit einem Fluch belegt hatte, gewinnt sein Team mit Ginny im direkten Vergleich als Sucherin gegen Cho an seiner Stelle überlegen. Im Siegestaumel nach der Partie wird Rons kleine Schwester zu Harrys zweiter Freundin.
Weltmeisterschaft
Der vierte Band beginnt mit dem Finale der 422. Quidditch-Weltmeisterschaft, die 1994 * in England ausgetragen wird.
In den Vorrunden schied das Gastgeberteam gegen Transsylvanien mit 390:10 aus, Wales verlor gegen Uganda, Schottland gegen Luxemburg. Nur Irland gewann gegen Peru und steht im Endspiel den Bulgaren gegenüber.
Zusammen mit den Weasleys und Hermine besucht Harry das Endspiel. Ludo Bagman hat für alle Plätze in der Ehrenloge besorgt und so können die Freunde mit ihren Omnigläsern das Match aus bester Perspektive verfolgen.
Bulgarien: Zograf (Hüter), Dimitrow (Jäger), Iwanowa (Jägerin), Lewski (Jäger), Volkow (Treiber), Vulkanow (Treiber), Krum (Sucher)
Irland: Ryan (Hüter), Moran (Jäger), Mullet (Jäger), Troy (Jäger), Conolly (Treiber), Quigley (Treiber), Aidan Lynch (Sucher)
Schiedrichter: Hassan Mostafa (Ägypten)
Ergebnis: Krum fängt für Bulgarien den Schnatz, Irland gewinnt jedoch trotzdem mit 170:160
Während des Endspiels lernt der Leser einige Spezialbegriffe des Quidditch kennen:
Der »Falkenkopf-Angriff« besteht in einem eng geschlossenen Formationsflug aller drei Jäger, bei der »Porskoff-Täuschung« schießt ein Jäger nach oben, lässt aber den Quaffel zum unter ihm fliegenden Kollegen fallen. Führt ein Sucher den »Wronski-Bluff« durch, saust er im Sturzflug einem gar nicht vorhandenen Schnatz nach und verleitet damit den Sucher der Gegenmannschaft dazu, ihm hinterher zu jagen und auf den Boden zu krachen.
Außerdem kann man »schrammen«, indem man seine Ellenbogen über die Maßen einsetzt, und »häuten«, also absichtlich mit einem Gegner zusammenstoßen.
Das Finale wird überschattet von einem Auftritt der Todesser und dem Erscheinen des Dunklen Mals am Himmel in der Nacht nach dem Match. Diese Ereignisse nimmt Rita Kimmkorn zum Anlass, im Tagespropheten wegen unzureichender Sicherheitsvorkehrungen Anschuldigungen gegen das Zaubereiministerium zu erheben.
*) Alle Jahres- und Altersangaben in unserem Kompendium gehen davon aus, dass der zweite Band in den Jahren 1992/93 handelt. Welche Schlüsse zu dieser Erkenntnis führen und welche Konsequenzen diese Annahme hat, haben wir in unseren Überlegungen zu Harrys Geburtstag zusammengefasst.
Wer hingegen meint, der zweite Band müsse im Jahr 1991 beginnen, der sollte zu jeder unserer Altersangabe noch 1 hinzu addieren, beziehungsweise von historischen Jahreszahlen 1 abziehen.