Denkarien
Pensieves
Jedermann kennt das Gefühl: Manchmal scheint das Gedächtnis derartig überladen mit den verschiedensten Informationen und Details zu sein, dass man schier verzweifelt. Ach, könnte man doch nur seine Erinnerungen irgendwie »ablegen«! So dass genug Raum für neue Eindrücke entsteht, alte Erfahrungen aber nicht in Vergessenheit geraten, sondern jederzeit nachgesehen werden können.
Ein unlösbares Dilemma für Muggel, aber Magier haben in solchen Situationen ein Lösung parat. In flachen Steinschüsseln, deren Ränder mit magischen Zeichen und Runen verziert sind können sie mit Hilfe ihrer Zauberstäbe Gedanken zwischenlagern, die sie gerade nicht brauchen. Eine solche Schüssel nennt man »Denkarium«.
Die Gedanken in der Schüssel erscheinen als silbrig weiße Substanz, die ständig in Bewegung ist. Mit dem Zauberstab kann man jederzeit Gedanken- und Erinnerungsfäden wie silberne Spinnweben aus seinem Kopf ziehen und im Denkarium ablegen. Andersherum kann man auch abgelegte Gedanken wieder in sein Gedächtnis zurück transportieren.
Aber Vorsicht! - Denkarien können nicht abgeschlossen werden. Wer auf eine solche Schüssel Zugriff hat, kann die Gedanken und Erinnerungen des Besitzers nachsehen, oder sogar in das Denkarium eintauchen. Ähnlich wie in Tom Riddles Tagebuch aus dem zweiten Band, kann der Besucher des Gedächtnisses unbemerkt und ungesehen an den Szenen der Erinnerung als Beobachter teilnehmen.
Dumbledores Denkarium
Professor Dumbledore besitzt ein solches Denkarium. Harry Potter dringt im vierten Band mehr zufällig als absichtlich in das Gefäß ein.
Darin nimmt er an historischen Gerichtsverhandlungen des Zaubergamots teil.
In der ersten Szene hört und sieht Harry an der Seite von Professor Dumbledore, wie Igor Karkaroff, ein ehemliger Todesser, andere Gefolgsleute Voldemorts verriet, um aus der Haft in Askaban entlassen zu werden. Er nannte die Namen von Antonin Dolohow, Evan Rosier, Travers, Mulciber, von Augustus Rookwood und Severus Snape.
In der zweiten Gerichtsszene erlebt Harry, wie Ludo Bagman vom Vorwurf freigesprochen wurde, Information an die Gefolgsleute Voldemorts weitergegeben zu haben. Tatsächlich hatte Bagman Rookwood Geheinisse anvertraut, weil ihm dieser eine Stelle im Ministerium versprach, sobald er seine Quidditch-Karriere an den Nagel hängen wollte. Wegen seiner ungeheuren Popularität als Nationalspieler kommt Bagman jedoch davon.
Die dritte Szene in Dumbledores Denkarium lässt Harry Potter an der Verhandlung teilhaben, in der Mr. Crouch seinen eigenen Sohn zusammen mit den Lestranges - Bellatrix, deren Mann Rodolphus und dessen Bruder Rabastan - nach Askaban schickt. Die vier wurden als Todesser verurteilt, die den Auroren Frank Longbottom und dessen Frau gefoltert und in den Wahnsinn getrieben hatten.
Das Denkarium und Snape
Ein Jahr danach, in der fünften Folge erkennt Harry Dumbledores Denkarium wieder. Professor Snape hat es sich ausgeliehen, um darin seine Gedanken in Sicherheit zu bringen, bevor er Harry Unterricht in der Kunst der Okklumentik erteilt. Bevor er in die Gedanken des Jungen eindringt, legt er vefängliche Erinnerungen in der Schale ab, damit Harry keine Chance hat, seine geheimsten Schrecken auszuspähen.
Doch damit stellt sich Professor Snape selbst ein Bein. Als er während einer Okklumentikstunde überstürzt sein Büro verlassen muss, taucht Harry in die abgelegten Gedanken seines Lehrers im Denkarium ein.
Zu seinem Schrecken erlebt er mit, wie sein eigener Vater zusammen mit seinem Paten als Halbwüchsige den jungen Snape traktieren und quälen.
Harry ist geschockt, sein Stolz auf den makellosen Vater erfährt tiefe Sprünge.
Zum Abschluss des fünften Bandes lässt Professor Dumbledore Harry im Denkarium miterleben, wie Sibyll Trelawney ihre berüchtigte Prophezeiung ausspricht.
Voldemort im Denkarium
Im Laufe des sechsten Schuljahres spielt Dumbledores Denkarium eine besonders wichtige Rolle. In mehreren Sitzungen lässt der Schulleiter seinen Schüler Harry an seinen Vermutungen und Schlussfolgerungen teilhaben, zu denen er auf Grund verschiedener Erinnerungen gekommen war.
Zuerst begleiten Dumbledore und Harry Bob Ogden auf einem Besuch in Little Hangleton bei der Familie Gaunt, den Vorfahren von Lord Voldemort. Später kommt Caractacus Burke zu Wort, dem die alleinstehende Mutter Voldemorts vor dessen Geburt aus Geldnot das goldene Medaillon Salazar Slytherins verkaufte.
Im Anschluss erfahren Harry und wir aus dem Munde von Mrs. Cole Details aus der Kindheit des Dunklen Lords.